Beobachtungen mit KMOSBeobachtungsvorbereitungWie für jedes andere VLT-Instrument müssen auch die Beobachtungen mit KMOS im voraus vom Astronomen vorbereitet werden. Aufgrund der Erfordernisse eines Multi-Objekt-Spektrometers im Allgemeinen und der speziellen Eigenschaften von KMOS im Besonderen gibt es dabei einige zusätzliche Nebenbedingungen zu beachten: Um die zur Verfügung stehende Beobachtungszeit maximal auszunutzen, müssen möglichst viele der 24 Arme gleichzeitig auf zu beobachtenden Zielobjekten positioniert werden, wobei deren Prioritäten, der endliche Schwenkbereich der Arme, mögliche Armkollisionen sowie Abschattungseffekte zu berücksichtigen sind. Zusätzlich muss vermieden werden, dass für eine spezielle Konfiguration durch die Reflexion des Lichts sehr heller Sterne an den metallisierten Arm-Oberflächen unerwünschtes Streulicht entsteht. Aus diesen Gründen wurde eine spezielle Vorbereitungs-Software KARMA (KMOS ARM Allokation) entworfen, die die 24 Arme weitestgehend automatisch und dabei so effizient wie möglich auf die zu beobachtenden Objekte verteilt. Als Erweiterungs-Modul für die weitverbreitete Astronomie-Software Skycat bietet KARMA alle dort bereits vorhandenen Bildverarbeitungs- und Katalogfunktionen. Zusätzlich dazu und anhand eines vorher zu ladenden Hintergrundbildes kann die KMOS-Arm-Konfiguration sowohl automatisch als auch manuell vorgenommen werden. Eine Momentaufnahme ist im Bild unten zu sehen.
Beobachtungs-ModiEin Charakteristikum jedes Infrarot-Instruments ist es, dass das vom Beobachtungsobjekt kommende Nutzsignal durch den thermischen Himmelshintergrund deutlich dominiert wird. Letzterer muss deshalb während der Beobachtung ständig mit aufgenommen werden, um eine spätere genaue Trennung der beiden Anteile in der Datenreduktion zu ermöglichen. KMOS stellt mehrere solcher Möglichkeiten zur Verfügung, denen zwei verschiedene Beobachtungs-Modi entsprechen:
Ein zusätzlicher Beobachtungsmodus, der sogenannte "Mosaik-Modus", dient speziell der Spektroskopie größerer zusammenhängender Flächen. Zu diesem Zweck werden alle 24 Arme in eine vordefinierte Position (Bild unten) gebracht und anschließend nur noch das Telskop bewegt, so dass durch systematisches und schrittweises "Lückenschließen" ein Bereich von ca. 64x43 Bogensekunden abgedeckt werden kann.
Zuletzt geändert: 2022-07-06 (Michael Wegner) |