Auch enthalten elliptische Galaxien z.T. sehr große Mengen an Gas. Dies war auch theoretisch vorhergesagt worden, da alternde Sterne einen Teil ihrer Masse durch Sternwinde verlieren und an die Umgebung abgeben. Auch unsere Sonnen verliert jeden Tag einen winzigen Teil ihrer Masse. Sterne mittlerer bis geringer Masse durchlaufen am Ende ihrer Entwicklung eine instabile Phase, in der ein Planetarischer Nebel abgeworfen wird. Unsere Sonne wird diese Phase in etwa 5 Milliarden Jahren ebenfalls durchlaufen. Auch durch Supernovaexplosionen wird eine große Menge an Gas an die Galaxie abgegeben.
Dieses Gas konnte aber nie im sichtbaren Licht nachgewiesen werden. Die Lösung des Problems zeichnete sich erst ab, als man es als sehr heißes Gas (die Temperatur beträgt bis zu 10 Millionen Grad) im Röntgenlicht entdeckt hat. Zwei Beispiele von Röntgenhalos um elliptische Galaxien, aufgenommen mit ROSAT, zeigen Abbildung 1 und 2. Die zwei verscheidenen Typen von elliptischen Galaxien scheinen sich aber in ihren Röntgeneigenschaften zu unterscheiden. Disky Ellipsen besitzen wahrscheinlich eine systematisch geringere Röntgenhelligkeit als die Boxies.

 




Abbildung 1:Die elliptischen Galaxien NGC 1339 (oben) und NGC 1404 (unten) im Röntgenlicht. Die unterschiedlichen Farben stehen für verschiedene Helligkeiten. Weiß steht für die größte Helligkeit im Röntgenlicht. Darauf folgen rot, gelb, grün, lila und bordeaurot. Auch das Röntgenlich des Fornax Galaxienhaufens, in dem sich die beiden Galaxien befinden, ist in dieser Aufnahme ebenfalls schwach zu erkennen. Es ist leicht elliptisch verteilt und verläuft von rechts unten nach links oben.



 



Abbildung 2: Dieses Bild zeigt die Überlagerung der Röntgenkonturen (Linien gleicher Helligkeit) mit dem optischen Bild der Galaxien. Die große Galaxie in der Mitte des Bildes ist NGC 1339. NGC 1404 liegt leicht links unterhalb von ihr.



Wie entstehen die hohen Temperaturen im Röntgengas ? Es existieren drei verschiedene Heizmechanismen. Zum einen bewegen sich die Sterne in einer elliptischen Galaxie mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1.3 Million Kilometern pro Stunde ! Die Gaswolken, die aus dem Masseverlust der einzelnen Sterne herrühren, kollidieren also mit sehr hohen Geschwindigkeiten. Die Bewegungsenergie wird dabei in Wärmeenergie umgesetzt. Supernova 1987A Ein zweiter Heizmechanismus sind Supernovaexplosionen. Eine einzelne Supernova erzeugt soviel Energie, wie alle heutigen Kraftwerke der Erde in der Zukunft nicht herstellen können ! Schließlich wird Gas, das in das Zentrum einer Galaxie fällt, aufgeheizt, indem es die freiwerdende Gravitationsenergie in Wärmeenegie umsetzt. Die durch diese drei Mechanismen entstandene Wärme wird zum Teil in Röntgenstrahlung umgewandelt und geht so wieder verloren.
Neben der Röntgenstrahlung des heißen Gases existieren aber auch stellare Quellen von Röntgenstrahlung. Dazu gehören neben den Coronen (den äußersten Bereichen) normaler Sterne auch spezielle Doppelsternsysteme, die sogenannten ``Low Mass X-Ray Binaries''.