Die Zählrate jedes einzelnen Pixels des CCDs ist nun proportional
zum scheinbaren Flächenfluß (
), welcher vom Himmel kommt, und
(
), welcher vom Objekt kommt, die auf diese Pixel abgebildet werden:
wobei t die Belichtungszeit ist.
Das Programm, welches Sie während des Versuches benutzen werden
( dodel und docog, s. Abschnitt 3), erlaubt es ihnen, die
kreisförmigen Flächenhelligkeiten und integrierten Helligkeitsprofile
der Galaxien auf den Bildern aus der Matrix der Werte abzuleiten.
Diese Profile sind als die kreisförmigen, gemittelten Flächenhelligkeiten
(im R- oder B-Band) im Abstand R vom Zentrum der beobachteten Galaxie
und die Magnitude (im R- oder B-Band) innerhalb von R definiert.
Die Programme arbeiten wie folgt. Das Erste ( dodel) erlaubt ihnen, auf
interaktivem Weg den Wert des Himmelhintergrundes sky (ein Flächenfluß
pro Pixel) und die Position des Zentrums der Galaxie (Koordinaten
),
die Sie analysieren, zu bestimmen. Sie können dann alle im Vordergrund
liegenden Sterne und Galaxien `löschen', die ihr Objekt überlagern.
Das Zweite ( docog) berechnet den azimutalen Durchschnitt der Zählraten
der nicht gelöschten Galaxie in radialen Schritten von einem
Pixel, beginnend im Zentrum der Galaxie. Bei einem Radius von N Pixel wird
der azimutalen Durchschnitt des Flächenflusses pro Pixel bei annähernd
2
N Punkten berechnet, welche gleichmäßig in azimutaler Richtung
verteilt sind. Dies bedeutet, daß die Positionen mit den Koordinaten
mit betrachtet werden. Falls diese mit den nicht gelöschten
Gebieten übereinstimmen, werden ihr Flächenfluß pro Pixel (abzüglich
des Himmelsanteils) gemittelt.
Die hieraus resultierende kreisförmige, instrumentelle Flächenleuchtkraft wird in die instrumentelle Flächenhelligkeit umgewandelt und aufintegriert, um die instrumentelle Helligkeit innerhalb der gegebenen Blende zu erhalten.
Der letzte Schritt beinhaltet die Umwandlung dieses instrumentellen Wertes
in die scheinbare Helligkeit. Im Allgemeinen wird dies durch Beobachtung
von Sternen mit bekannter scheinbarer Helligkeit getan, welche
unterschiedliche
Farben [colour] (z.B. Landolt Sterne) und unterschiedliche Luftmassen
[air mass] (dies bedeutet,
sie wurden zu verschiedenen Zenitwinkeln beobachtet) haben. Die Differenz
zwischen beobachteter und scheinbarer instrumenteller
Helligkeit werden dann benutzt, um die Parameter
und
der Kalibrations-Formel zu bestimmen:
wobei t wieder die Beobachtungszeit ist. Formel 12 wurde
verwendet, um die instrumentelle Helligkeit, welche vom CCD-Bild von
A2593 gemessen wurde, in die scheinbare Helligkeit umzuwandeln. Sie
müssen diese Prozedur nicht wiederholen, aber Sie sollten die
Tatsache berücksichtigen, daß es uns Formel 12 erlaubt hat,
die Flächenhelligkeit des Himmels zu berechnen. Da das CCD
linear ist, kann jeder gemessene Fluß in Einheiten des
Himmelswertes ausgedrückt werden. Wenn man die Anzahl der Counts
pro arcsec
(s. Abschnitt 3) bestimmt hat, dann
ergibt sich mit der Anzahl der Counts
pro arcsec
,
die auf dem gleichen Bild gemessen wurde, die kalibrierte
Flächenhelligkeit
aus:
Beachten sie, daß in den CCD-Bildern mehr Informationen enthalten sind als in den kreisförmigen Profilen. Zum Beispiel kann man versuchen, die Isophoten-Formen [isophote shapes] (Linien gleicher Flächenhelligkeit) der Galaxien zu parametrisieren und daraus elliptische Profile, sich umeinander drehende Isophotenlinien, in Abweichung von der elliptischen Galaxie zu erhalten. Aber dies würde über das Versuchsziel hinausgehen.