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Ordnungsschema der Galaxien, das auf Edwin P. Hubble zurückgeht. Nur wechselwirkende Galaxien erfaßt es nicht. (SuW-Graphik) |
wenige Sterne. Um den Typ einer Galaxie feststellen zu können, müssen die Astronomen daher die Entfernung der Galaxie bestimmen. Dafür wird Edwin P. Hubbles große Entdeckung benutzt, daß wegen der Expansion des Weltalls die Fluchtgeschwindigkeiten der Galaxien mit zunehmender Enfernung immer größer werden. Die Fluchtgeschwindigkeit einer Galaxie läßt sich mit genügend großen Teleskopen relativ einfach und sehr präzise messen. Dazu wird mit einem Spektrographen das Galaxienlicht der Wellenlänge nach zerlegt. Im so erzeugten Spektrum erscheinen charakteristische Spektrallinien, die zum Beispiel von den leuchtenden Gasnebeln in der Galaxie stammen (Beitrag ab Seite 26). Je größer nun die Fluchtgeschwindigkeit einer Galaxie ist, desto stärker sind die Spektrallinien zu größeren Wellenlängen, zum roten Spektralbereich hin, verschoben (Diagramm rechts). Man spricht daher von der Rotverschiebung einer Galaxie. Die Rotverschiebung z ist ein direktes Maß für die Fluchtgeschwindigkeit y und damit auch für die Entfernung D einer Galaxie. In untenstehender Tabelle ist der Zusammenhang für einige Rotverschiebungswerte z direkt angegeben. Die Fluchtgeschwindigkeit ist dabei als Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit, 300 000 Kilometer pro Sekunde, angegeben. Die Entfernung hat die Einheit Millionen Lichtjahre. Rätselhafte blaue Galaxien In den letzten Jahren haben die Forscher für sehr viele, auch leuchtschwache
Galaxien Rotverschiebungsmessungen durchgeführt. Diese Untersuchungen
ergeben folgendes Bild: Rote Galaxien, das heißt hauptsächlich
elliptische Galaxien, haben sich im Rotverschiebungsbereich von null bis
ungefähr eins praktisch kaum entwickelt. Sie müssen daher relativ
alt sein.
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zehn Milliarden Jahre alt. Die meisten elliptischen Galaxien, vor Die Anzahldichte der blauen Galaxien nimmt dagegen mit der Entfernung
ständig zu, so daß man in der fernen Vergangenheit dreimal so
viele blaue Galaxien findet wie heute (Bild Seite 19). Wo aber sind diese
vielen blauen Galaxien heute? Beobachtungen mit dem Hubble-Weltraumteleskop
haben mittlerweile gezeigt, daß es sich bei den blauen Galaxien hauptsächlich
um irreguläre Zwerggalaxien handelt, deren beobachtete Anzahl sich
aus zwei Gründen bis heute verringert haben könnte: Womöglich
strahlten die heute lichtschwachen Zwerggalaxien vor etlichen hundert Millionen
Jahren heller als heute. So könnten relativ leuchtkräftige irreguläre
Galaxien, ähnlich den heutigen Magellanschen Wolken, durch verminderte
Sternentstehung allmählich an Leuchtkraft verloren haben und heute
viel schwerer nachweisbar sein. Die bisher geschilderten Ergebnisse beziehen sich auf die sogenannten Feldgalaxien, die nicht in Haufen versammelt |