Geschichte und Werdegang des Observatoriums



Die Sternwarte wurde im Dezember 1939 von Karl-Otto Kiepenheuer als Sonnenobservatorium der Luftwaffe (Wehrmacht) gegründet. Durch Beobachtung der Sonnenaktivität sollte eine möglichst genaue Vorhersage der optimalen Frequenzen für den militärischen Funkverkehr ermöglicht werden. Nach dem Zweiter Weltkrieg wurde das Observatorium für den gleichen Zweck von den US-Streitkräften finanziert. Seit 1949 gehört das Obervatorium zur Ludwig Maximilians Universität München.
Neben dem Sonnenobservatorium (der heutigen Sternwarte) existierte von 1950 bis 1960 Jahre eine Sternwarte auf dem Ostgipfel des Wendelsteins, bestehend aus einer Beobachtungskuppel und einem Wohnhaus. Dort forschte der Astronom Rudolf Kühn. Die Anlage wurde um 1965 komplett abgerissen; lediglich Übereste der Fundamente sind bis heute sichtbar. Dort, wo früher die Beobachtungskuppel stand, wurde später die Windkraftanlage errichtet.
In den sechziger Jahren wurde das Observatorium um einen Koronograph erweitert. Mit diesem Gerät konnte nun auch die Sonnenatmosphäre erforscht werden. Zunehmende Luftverschmutzung und eine Verlagerung der Forschungsschwerpunkte hin zur Nachtastronomie führten schließlich zu einer Einstellung der wissenschaftlichen Sonnenbeobachtung. Ende 1988 war es dann soweit: Die Anschaffung des 80 cm Teleskopes ermöglichte die Weiterführung des Beobachtungsbetriebes mit ambitionierter nachtastronomischer Forschung.

Wendelsteingipfel vor 1935

Wendelsteingipfel 1942

Wendelstein ca. 1936

Drehfunkfeuer 1942

Außer der kleinen Kapelle existierte vor 1935 keine Bebauung auf dem Gipfel des Wendelsteins. Dieses Bild zeigt das alte Gipfelkreuz, das viele Jahrzehnte am Gipfel stand. Gesamtansicht des Wendelsteins mit Berggaststätte, Gipfelweg und Bakensender am Standort des Observatoriums. Das Drehfunkfeuer, eine der militärischen Versuchsanlagen befand sich noch während des 2. Weltkrieges auf seinem Platz, dort wo sich heute etwa der Spektrographenraum befindet.

Observatorium vor 1970

Koronograph bei Zeiss

Koronograph mit Doppelrohr

Koronograph in den Sechzigern

In dieser Ausbaustufe der Sternwarte sind alle Sonnenteleskope in Betrieb. Der 20 cm Koronograph wurde 1963 bei Zeiss in Oberkochen gebaut. Aufnahme des Koronographs mit dem Doppelrohr. Der Koronograph war lange das Hauptinstrument zur Sonnenbeobachtung.

Sonnenobservatorium

Winteransicht, nach 1970

Rohbau des neuen Domes

Kommt eine...

Diese Luftaufnahme zeigt das Sonnenobservatorium in seinem Ausbauzustand etwa um 1975 herum. Der Blick vom Sendemast auf das Observatorium belegt die Regentschaft des Winters. Ebenfalls im Winter, diesmal 1988, harrte der Rohbau des neuen Teleskopes auf wärmere Zeiten. Es ist soweit. Das neue Gebäude soll mit einer Kuppel gekrönt werden.

...neue Kuppel geflogen!

1st Light des 80 cm Teleskopes

Das erste Bild!

Teleskop mit Photometer

Gar nicht so einfach, dieses unförmige Gebilde auf das Gebäude aufzusetzen. 1988 erfolgte Aufbau und Inbetriebnahme des neuen 80 cm Ritchey Cretien Teleskopes Das erste Bild zeigt den Orionnebel M42, aufgenommen von Alex Fiedler. Eines der ersten Geräte am 80 cm Teleskop war ein einfaches Photometer.

Arbeiten am Vielkanalphotometer

Das Vielkanalphotometer MCCP war besonders in der ersten Hälfte der Neunziger Jahre unser wissenschaftliches Hauptinstrument.





80 cm Teleskop



Das 0.8 m Teleskop am Wendelstein

Das Wendelsteinteleskop wurde von der amerikanischen Firma DFM entwickelt. Es handelt sich hierbei um eine Ritchey-Chretien-Optik mit äquatorialer Gabelmontierung. Die Öffnung des Teleskops beträgt 800 mm, die Fokallänge 9900 mm entsprechend eines Abbildungsmaßstabes von 20.8 Bogensekunden/mm in der Fokalebene und eines Öffnungsverhältnisses von F/12.4. Die Bedienung und Überwachung des Instruments erfolgt ferngesteuert von einem Kontrollraum aus.



Der neue Beobachterraum des 0.8 m Teleskopes

Hier sind auch eine Reihe von Monitoren installiert, die erlauben, den Teleskop-Status und die Teleskopbewegungen zu kontrollieren, die meteorologischen Bedingungen zu überprüfen und das Bildfeld einer CCD-Sucherkamera darzustellen. Auch die Domöffnung wird automatisch der Stellung des Fernrohrs nachgeführt. Eine im Dom installierte Klimaanlage kühlt das Teleskop auf die in der jeweils folgenden Nacht zu erwartenden Temperatur, sodaß Dom- und Teleskop-Seeingeffekte weitgehend eliminiert werden können.

Fokalinstrumente

Im Cassegrainfokus kann z.Zt. wahlweise eines der folgenden Instrumente montiert werden:






Das Wendelstein-Observatorium bekommt eine neue 3.2 m Kuppel

Bei Windstille wurde am Samstag, den 29.9.2007, die neue 3.2 m Kuppel von der Firma Baader zum Observatorium mit dem Helikopter geliefert. Innen wird das neue 40 cm Teleskop zum Einsatz kommen. Glorie bei Sonnenuntergang.

Videos 3.2 m Kuppel

Hubschrauberflug Kuppel-Funktionen





Bilder vom Umbau der Station im Sommer 2001






Nicht mehr eingesetzte Instrumente:

Das Mehr-Kanal-Spektralphotometer MEKASPEK






Einige weitere Impressionen älteren Datums:

Historische Bergfahrt

Gast mit Fell

Winter am Gipfel

Diese alte Postkarte zeigt die historische Zahnradbahn. Der Fuchs schaut immer wieder mal nach dem Rechten. Auch vor dem 2. Weltkrieg gelangen schon beeindruckende Winterimpressionen.




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Tolle Landschaftsbilder vom Wendelstein sind hier zu finden.



Letzte Änderung: August 2007
email: A. Riffeser (arri@usm.lmu.de)