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Richtlinien
für die Durchführung und Beurteilungdes Astrophysikalischen Praktikums
Ein Versuch erstreckt sich auf zwei Praktikumsnachmittage und wird
jeweils von einer Gruppe (normalerweise bestehend aus zwei Teilnehmern)
durchgeführt. Wer wann welchen Versuch macht, ist immer rechtzeitig
auf der Tafel in der Eingangshalle des Instituts und auch im Internet
nachzulesen.
A) An jedem Praktikumsnachmittag müssen alle Teilnehmer einer
Gruppe anwesend sein. Das Zeitlimit pro Nachmittag beträgt vier
Stunden. Ablauf:
1. Woche: Durchführung des Versuchs, Prüfung der hierfür
erforderlichen Kenntnisse.
2. Woche: Evtl. Beendigung der Messungen, vertiefende Diskussion der
Ergebnisse mit dem Betreuer.
3. Woche: Abgabe der Versuchsausarbeitung beim jeweiligen Betreuer,
Beginn des neuen Versuchs.
Falls diese Bedingungen nicht eingehalten werden, gilt der Versuch als
nicht bestanden (Fehlversuch). Bei Krankheit oder anderem
entschuldbaren Nichterscheinen wird der Wissensstand des betreffenden
Teilnehmers nachträglich geprüft.
B) Jeder Versuch muß von allen Teinehmern vorbereitet und
durchgeführt werden. Wer an einem beliebigen Praktikumsnachmittag
keine ausreichenden Kenntnisse besitzt, hat einen "halben"
Fehlversuch. Jede Gruppe erhält zu den einzelnen Versuchen jeweils
eine Anleitung, die zusammen mit der Ausarbeitung wieder abzugeben
ist. Die Anleitung für den folgenden Versuch ist jeweils am
2. Praktikumsnachmittag beim zuständigen Betreuer (vergl. Tafel in
Eingangshalle) abzuholen.
C) Die Ausarbeitung muß entsprechend den "Gesichtspunkten für
die Anfertigung von Versuchsausarbeitungen" (vergl. unten)
durchgeführt werden. Es genügt eine Ausarbeitung pro Gruppe und
Versuch. Jedes Gruppenmitglied muß darin durch seine Unterschrift
dokumentieren, daß es Kenntnis vom Inhalt der Arbeit hat und damit
einverstanden ist. Im Zweifelsfalle steht es jedem Einzelnen in der
Gruppe frei, eine eigene Version der Ausarbeitung anzufertigen. Um
eine zeitliche Engpass zu vermeiden, wird dann eine Abgabe der Arbeit
auch noch in der 4. Woche (vergl. A) akzeptiert. Sobald jedoch eine
Ausarbeitung abgegeben wurde, ist eine Korrektur nicht mehr
möglich. Die genaue Bewertung der Arbeit geschieht aus Gründen der
Gleichbehandlung erst am Ende des Semesters, wenn alle Ausarbeitungen
vorliegen. Wenn ein wesentlicher Punkt (einschließlich der Fragen
u. Aufgaben) nicht behandelt wird, ist die Ausarbeitung nicht
ausreichend (Fehlversuch). Das gleiche gilt, wenn die Ausarbeitung
mehrere eklatante Verständnisfehler oder physikalisch widersinnige
Ergebnisse enthält oder wenn sich herausstellt, daß von
Praktikumsteilnehmern des gleichen oder früherer Semester
abgeschrieben wurde. Unleserliche oder schlampige Ausarbeitungen
gelten ebenfalls als Fehlversuch.
Einen Schein erhält nur, wer alle Versuche absolviert hat, und
wer sich dabei höchstens einen Fehlversuch geleistet hat. D.h. bei
mehr als einem Fehlversuch wird kein Praktikumsschein ausgegeben!
(Fall A, B betrifft vor allem den einzelnene Teilnehmer, Fall C die
ganze Gruppe). Das Praktikum kann im folgenden Semester (als ganzes)
wiederholt werden. Das Erscheinen bei der Vorbesprechung ist
erforderlich.
Die Abgabe der Ausarbeitung des letzten Versuchs muß bis
spätestens eine Woche nach dem letzten Praktikumsnachmittag
erfolgen. Die Scheine sind dann frühestens 1-2 Wochen nach diesem
Termin (zusammen mit den korrigierten Ausarbeitungen) im
Sekretariat erhältlich.
Gesichtspunkte für die Anfertigung von
Versuchsausarbeitungen
Die Ausarbeitung ist ein sehr wesentlicher Bestandteil bei der
Durchführung eines physikalischen Experimentes. Sie soll nicht nur
eine Aufzählung der Ergebnisse sein, sondern über den gesamten
Versuch in knapper Form so viel aussagen, daß ein anderer Physiker
daraus das Was, Wie und Warum des Versuchs entnehmen kann.
Im Rahmen eines Praktikumsversuchs soll sie dem Betreuer zeigen,
inwieweit die Durchführenden den Versuch verstanden haben.
Schreiben Sie nicht aus bekannter Literatur einfach ab (Sie können,
wenn nötig, darauf verweisen), sondern erklären Sie prägnant mit
eigenen Worten die wichtigsten Punkte des Versuchs. Arbeiten Sie dabei
das logische Gerüst klar heraus.
Prüfen Sie bei mehr als 10 Seiten, ob Sie nicht zu viel aus der
Literatur oder der Anleitung wiedergegeben haben, oder ob sich die
Darstellung straffen läßt; bei weniger als 4 Seiten, ob Sie genug
erklärt haben (Seitenzählung ohne Meßprotokoll).
Kontollieren Sie vor der Abgabe, ob Ihre Ausarbeitung für andere
lesbar geschrieben ist und folgendes enthält:
a) Gedanken über den Sinn des Versuchs
b) Einführung in die Theorie des Versuchs
c) Beschreibung und Erklärung der Versuchsdurchführung
d) Original des Meßprotokolls
e) ggf. Skizze des Versuchsaufbaus
f) Explizite Angabe oder Zitat sämtlicher nichttrivialer
Formeln, die benutzt werden
g) Numerische Auswertung im angemessenen Genauigkeitsbereich mit
den wichtigsten Zwischenschritten
h) Fehlerbetrachtung; wenn sinnvoll: Fehlerrechnung
i) Gründliche Interpretation der Ergebnisse
In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, von diesem Schema
abzuweichen.
Überlegen Sie rechtzeitig, ob Sie genügend Information zur
Durchführung und Ausarbeitung des Versuchs haben. Wenden Sie sich im
Zweifelsfall an Ihren Betreuer.
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