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Versuchsaufbau und Durchführung

Der Praktikumsversuch besteht aus den folgenden Aufgaben:

Die Versuchsanordnung (siehe Abbildung) setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:

Justierung: Alle verstellbaren Teile sind arretierbar und müssen vor dem Einstellen gelockert werden. Die Berührung der Glasflächen, insbesondere der Prismen, ist unbedingt zu vermeiden.

Folgende Grundeinstellungen müssen überprüft werden:

Die Abweichungen dieser Anordnung vom Strahlengang bei astronomischen Anwendungen sind dadurch bedingt, daß

Aufgaben:
Leiten Sie das Auflösungsvermögen gemäß (21) und (22) für den 3-Prismen- Spektrographen ab.
Berechnen Sie die Größ e des Beugungsbildes des Spaltes im Kamerafokus und vergleichen Sie den Wert mit der geometrischen Auflösung einer Photoplatte (). Die Spaltbreite wird entsprechend dem größ eren der beiden Werte angepaß t. Prüfen Sie, ob das zur visuellen Beobachtung benutzte Okular dem Auflösungsvermögen des menschlichen Auges (1') entspricht. Bestimmen Sie und bei etwa 600 nm für die eingestellte Spaltbreite rechnerisch und experimentell.

Ausleuchtung: Wie im theoretischen Teil gezeigt wurde, muß die maximal mögliche Bündelöffnung, die das Instrument zuläß t, ausgenutzt werden. Mit einer zwischen Kollimatorlinse und Prismengehäuse eingeführten Mattscheibe (Schlitz unter dem Schiebering) ist zu prüfen, ob der Kollimator voll ausgeleuchtet wird. Gegebenenfalls muß die äuß ere Abbildung L korrigiert werden.

Justierung des Kollimators: Der Kollimator muß so eingestellt werden, daß das austretende Lichtbündel genau parallel verläuft. Wegen der äuß eren Konstruktion des Spektrographen kann die übliche Autokollimations-Methode nicht angewandt werden. Stattdessen wird der durch die Prismen verursachte Astigmatismus benutzt, der bei parallelem Strahlendurchgang verschwindet.
Hierzu wird zweckmäß igerweise die gelbe Doppellinie der Hg-Lampe verwendet. Zunächst wird der Spalt so weit wie möglich geöffnet (Drehung der Einstellschraube im Uhrzeigersinn) und eine etwa gleich groß e Spalthöhe eingestellt.
Die Position der Prismen wird soweit wie möglich vom Minimum der Ablenkung entfernt, um den astigmatischen Effekt zu verstärken. Betrachtet man das Spaltbild der Spektrallinie mit dem Okular, so findet man jeweils 2 Positionen der Fokalebene F (Abstand vom Kameraobjektiv), in denen jeweils die horizontalen und vertikalen Spaltbegrenzungen scharf (minimal) sind. Dabei muß das Auge auf das Fadenkreuz im Okular adaptiert werden.

Aufgabe: Tragen Sie die abgelesenen Positionswerte für diese beiden Stellungen in einem Diagramm gegen die Kollimatorstellung auf und bestimmen Sie den Schnittpunkt der beiden Kurven, der diejenige Kollimatorstellung angibt, bei der für die betrachtete Wellenlänge paralleles Licht vorliegt. Diskutieren Sie die Methode anhand einer Fehlerabschätzung.

Aufgabe: Stellen Sie unter Verwendung der Mattscheibe jedes Prisma so ein, daß für eine ausgewählte Spektrallinie die Ablenkung minimal wird. Verbessern Sie diese Grobeinstellung iterativ unter Verwendung des Okulars. Geben Sie die Positionen der Prismen an und begründen Sie die iterative Verbesserung. Anzahl der Iterationen?

Neigung der Fokalebene: Infolge der Farbfehler des Kameraobjektivs steht die Fokalebene nicht senkrecht zur optischen Achse. Durch Fokussieren ausgewählter Linien des Hg-Spektrums (siehe Anhang) kann grob bestimmt werden.

Aufgabe: Tragen Sie die gemessene Kamerabrennweite als Funktion der Wellenlänge für einige der Hg-Linien auf und vergleichen Sie den Verlauf der Kurve mit dem erwarteten Gang für eine Einzellinse, .

Diskussion der Linienspektren

Aufgabe: Betrachten Sie das Linienspektrum der Hg-Lampe und das Spektrum der Glühlampe.Vergleichen Sie das Erscheinungsbild und führen Sie es auf die physikalischen Grundlagen zurück.

Aufgabe: Vergleichen Sie einige Emissionslinien der Hg-Lampe mit denen der Na-Flamme. Wie lassen sich die unterschiedlichen Linienbreiten erklären? Wie die unterschiedliche Anzahl der Linien im Visuellen?
Schätzen Sie aus Abstand und Breite der Na D-Linien die spektrale Auflösung des Spektrographen.

Linienemission und -absorption

In der abgebildeten Anordnung Glühlampe + Na-Absorptionsplasma (Bunsenbrenner mit Na- Verunreinigung) soll das kombinierte Spektrum untersucht werden, wobei der Glühlampenstrom langsam erhöht wird (Erhöhung von ).
Die von der Glühlampe ausgehende Strahlung hat annähernd eine Planck-Verteilung der Temperatur ,

Es soll hier angenommen werden, daß in der Flamme die konstante Temperatur herrscht und daß das Plasma durch einen Absorptionskoeffizienten und einen Emissionskoeffizienten beschrieben werden kann, die durch das Kirchhoffsche Strahlungsgesetz verknüpft sind:

Auf dem Weg durch die Flamme ändert sich entsprechend

Aufgaben: Lösen Sie die Differentialgleichung für . (Hinweis: man ersetzt durch die optische Tiefe ). Bestimmen Sie die Integrationskonstanten aus (x=0) = . Beschreiben Sie die bei der Erhöhung des Glühlampenstroms auftretenden 3 ausgezeichneten Fälle und diskutieren Sie diese Fälle unter Berücksichtigung der Lösung der Differentialgleichung.

Stellen Sie eine Beziehung zu den Verhältnissen in Sternatmosphären her. Weshalb entstehen in Sternen Absorptionslinien?



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Roberto Saglia
Mon Nov 3 15:17:16 MET 1997