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Die Orbit-Korrektur: SCC $\leadsto$ UTC

Die Reduktion der Event-Zeiten auf den Schwerpunkt der Erde umfaßt dabei zunächst die Umwandlung der SCC-Zeiten auf die zivile UTC-Zeit (Coordinated Universal Time). Kalibrationsmessungen der Satelliten-Uhr werden dazu im allgemeinen wöchentlich durchgeführt und stehen für die Analyse in tabellarischer Form zur Verfügung. Das Verhalten der ROSAT-Uhr außerhalb dieser Kalibrationsmarken läßt sich damit am besten durch eine Polynom-Interpolation gemäß der folgenden Gleichung modellieren:

\begin{displaymath}
UTC = JD_{ref} + \frac{1}{86400} \cdot \sum_{i=1}^{N_c} a(i)\cdot
\left(SCC -SCCadd\right)^{(i-1)}\,.\end{displaymath} (2)

UTC und SCC bezeichnen dabei die auf die jeweilige Zeitskala bezogenen Photon-Event-Zeiten, wobei Nc-1 den Grad des Polynoms repräsentiert und JDref bzw. SCCadd einer aus technischen Gründen eingeführten Referenzzeit entspricht. Je nach der Güte der durchgeführten Interpolation und der Anzahl der für einen betrachteten Zeitraum zur Verfügung stehenden Kalibrationspunkte liegt die mit diesem Verfahren erreichte Genauigkeit in der Größenordnung von wenigen Millisekunden. In einem weiteren Schritt erfolgt dann die Korrektur der Bewegung des Satelliten um die Erde und die sich daraus ergebende Signallaufzeitänderung $\,(\,\leq 24$ ms$\,)\,$ zwischen Quelle und Detektor (Orbit-Korrektur). Der aus einer ungenauen Rekonstruktion der Orbitbahn des Satelliten resultierende Zeitfehler ist dabei verglichen mit dem SCC/UTC-Konvertierungsfehler vernachlässigbar.



Roberto Saglia
5/6/1998