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Die äußere Neutronensternkruste

Bei Dichten von ungefähr $10^6\;\mbox{g cm}^{-3}$ und darüber ist Eisen 56Fe nicht mehr der niedrigste Energiezustand. Die 56Fe -Kerne werden durch mehrfachen Elektroneneinfang $\;(\,p + e^- \rightarrow n +\nu_e\,)
\;$ in 62Ni umgewandelt (Baym et al 1971). Die entstehenden Neutrinos verlassen den Neutronenstern ohne weitere Wechselwirkung. Mit zunehmendem Druck werden dann weitere Elektronen-Einfangprozesse möglich, so daß bei ungefähr $4\times 10^{11}\;\mbox{g cm}^{-3}$ Kerne mit 82 Neutronen, wie z.B. 118Kr , am stabilsten sind. Unter Laborbedingungen würden solche Kerne durch Elektronenemission ($\;\beta$-Zerfall: $n \rightarrow p + e^-
+ \bar{\nu}_e\,)\;$ schon nach kurzer Zeit wieder zerfallen. Bei dem betrachteten Druck von $\sim 4\times 10^{11}\;\mbox{g cm}^{-3}$ sind jedoch alle erreichbaren Energieniveaus durch Elektronen bereits besetzt, so daß das Pauli-Prinzip den $\beta$-Zerfall verbietet. Die Eisen-, Nickel- und Kryptonatome sind dabei in einer Gitterstruktur organisiert, wobei sich die Nukleonen mit dem sie umgebenden Elektronengas im $\beta$-Gleichgewicht befinden. Der Druck zur Kompensation der nach innen gerichteten Gravitationskraft wird durch den Entartungsdruck des Elektronengases aufgebracht.



Roberto Saglia
5/6/1998