Flaresterne

In Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in München wurden Flaresterne im Röntgenlicht und optischen Spektralbereich untersucht. Flaresterne zeigen irreguläre Helligkeitsausbrüche auf kurzen Zeitskalen mit Anstiegszeiten im (Sub-)Sekundenbereich und Abklingzeiten von Minuten bis Stunden. Flares entstehen in den äußeren Schichten der Atmosphäre eines Sterns auf Grund von Veränderungen des Magnetfeldes. In der Folge werden hochenergetische Partikel (Protonen und Elektronen) beschleunigt und in untere Bereiche der Atmosphäre gelenkt. Dort wird die kinetische Energie in Form von Strahlung freigesetzt.

Um diesen Prozeß genauer zu studieren, wurde im Januar 1992 eine simultane Beobachtungskampagne von mehreren Flaresterne initiert. Im Röntgenbereich wurde der ROSAT-Satelitt, simultan dazu im optischen Spektralbereich MEKASPEK am 1.23m Teleskop am Deutsch-Spanisch-Astronomischen Zentrum auf dem Calar Alto und am 80cm Teleskop auf dem Wendelstein eingesetzt. Dabei konnten mehrere Flares simultan gemessen werden. Ein Vergleich der optischen Lichtkurve mit den Röntgendaten zeigte, daß in allen Fällen der optische Flare vor dem Röntgenflare auftritt. Es wurden Zeitverschiebungen von 1 bis 4 Minuten gemessen. Abbildung 9 zeigt für die Flaresterne EV Lac und EQ Peg die simultan gemessenen optischen und Röntgendaten, deutlich ist die Zeitverschiebung zu erkennen.

Abb. 9: Lichtkurven im optischen Spektralbereich und im Röntgenlicht der Flaresterne EV Lac und EQ Peg aufgenommen mit MEKASPEK und ROSAT.