Sterne und Weltraum SPECIAL Nr. 2: Schöpfung ohne Ende - Die Geburt des Kosmos - November 1997

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Galaxien in der Tiefe der Zeit

Von Ralf Bender, Ulrich Hopp und Roberto P. Saglia

Galaxien entstanden schon bald nach dem Urknall, aber ihre Entwicklung ist bis heute längst nicht abgeschlossen.

Wo ist unser Platz in Raum und Zeit? Das Raumschiff Erde durcheilt die Weiten des Alls. Aber tagsüber sind wir blind wie der Kapitän auf nebligem Meer. Geblendet vom grellen Licht der Sonne können wir nicht erkennen, wo wir sind. Erst nachts weisen uns die nahen und fernen Leuchtfeuer der Gestirne unseren Platz im Universum zu: Gemeinsam mit acht anderen Planeten umkreist unsere Erde die Sonne. Und letztere ist nur einer von vielen Milliarden Sternen, die das Zentrum unserer Galaxis, der

Milchstraße, umrunden. Und wiederum viele Milliarden Galaxien, Welteninseln wie unsere Milchstraße, treiben durch den Kosmos.

Im Sternbild Wasserschlange erkennt man schon mit einem kleinen Teleskop eine wunderschöne Spiralgalaxie (großes Bild). Sie trägt die Nummer 83 im Katalog der Nebelflecken, den der französische Astronom Charles Messier (1730 bis 1817) zusammengestellt hat. Seitdem nennt man das funkelnde Sternenrad kurz M83. Für einen Bewohner dieser zwölf Millionen Lichtjahre entfernten Welteninsel würde sich unser Milchstraßensystem ähnlich darbieten. Wir bewohnen eine Spiralgalaxie gleichen Typs.


Bei NGC 891 handelt es sich um eine Spiralgalaxie. Wir blicken »auf die Kante«. Der schwarze Streifen wird durch Staubabsorption verursacht. (Jaques Surmond)